Immer wieder lese und höre ich von dem Marathon-Paradox: Die Vorbereitung sei zwar gesundheitsfördernd, die Teilnahme am Marathon dagegen eher schädlich. Immer wieder brechen Sportler nach Marathonläufen zusammen- und sterben. Wann ein Marathon tatsächlich eine Gefahr für die Gesundheit bedeutet, lest ihr im Folgenden.
Keine gründliche Vorbereitung
Wer einen Marathon laufen will, der muss sich vorbereiten. Kein Meister ist je vom Himmel gefallen und zu glauben, ohne gründliche Vorbereitung einen Marathon laufen zu können, ist nicht nur leichtsinnig, sondern sehr gefährlich. Die Vorbereitung ist außerdem gesund, denn sie stärkt unseren Körper, unsere Ausdauer, unsere Muskulatur und unser Immunsystem. Dennoch klagen viele Marathonläufer über diverse Beschwerden, meistens ist von Knieschmerzen oder Achillessehnenproblemen die Rede. Das ist nicht verwunderlich, denn beim Laufen wird der Körper mit dem 3- bis 4-fachen des eigenen Körpergewichts belastet.
Paradox ist außerdem, dass das Herz-Kreislauf-System einiger Läufer versagt, sodass sie nach dem Marathon zusammenbrechen. Die Extrembelastung tut dem Körper nicht gut, während die regelmäßige Belastung im Training einen positiven Effekt auf die Gesundheit hat. Somit steigt beim Marathonlauf beispielsweise das Herzinfarktrisiko um das Siebenfache. Mit dem richtigen Training lässt sich dieses Risiko grundsätzlich aber eindämmen. Dabei gilt, dass etwa 80% des Trainings nur mit maximal mittlerer Belastung ausgeführt werden sollten.
Unerkannte Krankheiten
Gefährlich sind dagegen unerkannte Krankheiten. Wer einen Marathon laufen möchte, sollte sich entsprechend gründlich von einem Arzt durchchecken lassen, um sicherzugehen, dass der Körper der Extrembelastung standhalten kann. Eine Herzmuskelentzündung kann so beispielsweise gefährlich werden, wenn sie unerkannt bleibt, aber auch andere, mitunter angeborene, Krankheiten sollten ausgeschlossen werden.
Wie gefährlich ist der Marathonlauf dann?
Wer sich vom Arzt durchchecken lässt und als gesund gilt, kann sicher an einem Marathon teilnehmen. Wichtig ist aber, sich richtig auf den Lauf vorzubereiten.
Ein Paradebeispiel wäre ein 35-jähriger Manager, der langsam in eine kleine Identitätskrise verfällt und denkt, er könne an die Sportlichkeit aus der Jungend anknüpfen: Er hat in den letzten Jahren womöglich sehr ungesund gelebt, sich kaum bewegt, viel gearbeitet und gesessen, Alkohol getrunken und vielleicht sogar geraucht. Beschließt besagter Manager nun, einen Marathon zu laufen und unterschätzt die Bedeutung der intensiven Vorbereitungsphase, so steigt das Gesundheitsrisiko erheblich, wenn er sich plötzlich dazu entscheidet, über 40 Kilometer am Stück zu laufen. Nicht umsonst ist, der Legende nach, der erste Marathonläufer in Griechenland nach seinem Lauf zusammengebrochen und gestorben.
Wer außerdem falsch trainiert, der riskiert immer Überbelastungsschäden. Hier sind vor allem die Knie und die Hüfte betroffen, aber auch der Rücken kann Schaden nehmen, wenn beispielsweise die Bauchmuskulatur nicht richtig mittrainiert wird. Auch Dehnung ist wichtig, diese sollte am Ende jeden Trainings erfolgen, genauso wie das langsame Austraben. Es gilt außerdem, den Lauf langsam zu beginnen, dann kann das Tempo nach einigen Minuten langsam gesteigert werden. Wer krank ist, sollte zudem eine Pause einlegen, auch eine gesunde Ernährung ist von Vorteil.
Grundsätzlich gilt, dass jüngere Marathonläufer natürlich fitter sind als ältere, im Endeffekt kommt es aber zweifelfrei auf das richtige Training und regelmäßige Arztbesuche an. Laufen macht schließlich Spaß und es fühlt sich gut an, die Muskulatur und die Ausdauer zu stärken. Wichtig ist aber immer, die persönlichen Grenzen nicht zu überschreiten und die Gesundheit immer in den Vordergrund zu stellen.